Ex-Satudarah vor Gericht

Ex-Satudarah vor Gericht

Die Sicherheitsvorkehrungen beim Prozess gegen einen 47-jährigen Duisburger, der am Montag begann, sind mit dem Aufwand, der im Verfahren gegen seinen jüngeren Bruder betrieben wurde, nicht zu vergleichen. Im Januar 2014 war der ehemalige „Deutschland-Chef“ wegen Waffen und Drogenhandel trotz umfangreicher Aussagen und einer Kronzeugenreglung zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nun steht sein sieben Jahre älterer Bruder wegen Beteiligung an Drogenschmuggel vor dem Kadi.

Die Tat soll sich bereits vor vier Jahren ereignet haben: Am 5. November 2012 soll ein Drogenkurier drei Kilo Amphetamin aus den Niederlanden nach Duisburg geschmuggelt haben. Zu jenen, die das Kurierfahrzeug mit zwei weiteren, voraus fahrenden Autos „absicherten“ soll auch der Angeklagte gehört haben.

Der bestreitet die Tat: Der 47-Jährige sei bei der Sache nicht dabei gewesen, so sein Anwalt. Der mutmaßt, dass die falschen Aussagen gegen seinen Mandanten nur dem Ziel dienten, eine mildere Strafe zu erreichen.

In einem Verfahren gegen drei Satudarah-Mitglieder, die zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, hatte das Trio auf der Anklagebank den Bruder ihres Ex-Präsidenten erstmals schwer belastet. Für seinen Verteidiger heute eine abgesprochene Aussage, die den damaligen Angeklagten lediglich mildernde Umstände wegen der Aufklärungshilfe bescheren sollte.

Der Vorsitzende der 6. Großen Strafkammer des Landgerichts, die mehrere Prozesse gegen Mitglieder der inzwischen verbotenen Rocker-Gruppierung führte, erinnerte sich am Montag im Zeugenstand: „Übereinstimmend haben alle drei Angeklagten ausgesagt, dass der 47-Jährige dabei war.“ Das sei neu gewesen. Natürlich habe diese Aufklärungshilfe im Urteil eine Rolle gespielt, besonders viel milder sei die Strafe deshalb aber nicht ausgefallen.

Der Prozess wird am 3. November fortgesetzt.

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