Der Kriminologe Florian Albrecht warnt davor, Motorradclubs unter Generalverdacht zu stellen. Im FR-Interview spricht er über die Folgen der Schießerei am Friedrich-Stoltze-Platz in Frankfurt.
Mädels, ich wollte es kaum glauben: Da lese ich in der Frankfurter Rundschau einen Artikel über die idiotische Ballerei in Frankfurt und glaube meinen Augen kaum…
Auf den aktuellen „Rockerkrieg“ angesprochen meinte er in etwa:
Einzelne Schüsse machen noch keinen Krieg aus. Wenn von einem Rockerkrieg gesprochen wird, wird zudem die ganze Subkultur der Motorradclubs unter einen Generalverdacht gestellt. Das ist rechtsstaatsfern. In anderen Kriminalitätsbereichen wird von solchen pauschalen Diskriminierungen und Stigmatisierungen mit gutem Grund Abstand genommen. Die ganz überwiegende Mehrheit der mir bekannten Rocker lehnt solche Vorkommnisse zudem ab.
Ich hab es nicht glauben wollen. Es gibt sie noch, die guten Dinge…
Es gibt sie noch, die unabhängigen Richter und Advokaten.
Es gibt sie noch, die unabhängigen Redakteure.
Es gibt sie noch, die Rocker ohne Vorstrafen.
Es gibt sie noch….
Dem Manne mag ich einen ausgeben! Herr Albrecht, Sie haben einen gut bei mir! Jacky?
Natürlich wird er in den Zeitungs-Kommentaren von den überkorrekten reflexartig dafür zerrissen!
Aber ich hoffe, da steht er drüber der gute Mann…
Lest es euch durch und gebt der Zeitung ein paar Klicks für einen guten Artikel, den ich so vielleicht in der BN erwartet hätte, aber nicht in der FR! Chapeau! Auch an den Redakteur G.Leppert: Danke für`s nichtverdrehen!
Solche Rufer in der allgemeinen Verwüstung eindimensionaler Denkensart machen indertat Mut und sollten mehr Raum hierzu bekommen. Es ist nämlich der Mut zur Differenzierung.
Andererseits hölt steter Tropfen solcher Ereignisse u.a. wie in Frankfurt auch den stärksten Stein.
Gruß mit Respekt, Steppenwolf