Erkan Ex-Mongol

Im Prozess gegen Erkan Ex-Mongol hat das Amtsgericht Hamburg den Angeklagten am Dienstag wegen Verstosses gegen das Waffengesetz und wegen Drogenbesitzes zu 2,5 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht hielt es für erwiesen, dass der 37-Jährige im Besitz von scharfen Pistolen und Munition war. Bei zwei Durchsuchungen von Spezialeinheiten und Polizei im Juli und Dezember 2015 waren halbautomatische Waffen sowie Kokain und Marihuana in der Wohnung des 37-Jährigen in Hamburg-Hoheluft gefunden worden. Laut Anklage soll er zudem Pistolen in der U-Bahn sowie in einem Tattoostudio mitgeführt haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Obwohl der Angeklagte wegen einer noch offenen Bewährungsstrafe nun mit einer Haftzeit von über drei Jahren zu rechnen hat, setzte das Gericht den Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug. Nach Ansicht der Richter besteht bei dem Verurteilten weder Verdunklungs- noch Fluchtgefahr. Seine Verteidigerin kündigte an, ihr Mandant werde gegen das Urteil in Berufung gehen. Nach Verkündung des Urteils konnte der Ex-Präsi (der auch in seinem eigenen Club nicht unumstritten war) somit das Gericht auf freiem Fuß verlassen. Wann der Mann seine Haft antreten muss, ist noch nicht klar.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren gefordert. Der Verteidiger plädierte für eine Bewährungsstrafe. Vor der Urteilsverkündung wurde noch ein Zeuge gehört. Während des Prozesses hatte der 37-Jährige bestritten, dass die gefundenen Waffen ihm gehörten. Das Kokain habe ein Dealer gerade auf den Tisch gelegt, als die Polizei kam, behauptete der Angeklagte. Wer die Munition hinter seinem Regal versteckt habe, wisse er nicht. Und ein Foto, auf dem er mit einem Gewehr posiert, sei nicht im Rotlichtmilieu, sondern im Schützenverein entstanden. „Mich zu bewaffnen, kam für mich gar nicht infrage“, sagte der frühere „Mongols“-Chef.

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