Hamburg.  In der Nacht zum Sonntag hat das Mobiles Einsatzkommando der Polizei mehrere Häuser in Hamburg gestürmt. Beamte des Landkriminalamts aus der Abteilung Organisierte Kriminalität durchsuchten fünf Wohnungen in Billstedt, Jenfeld, Horn und Steilshoop. Personen wurden nicht angetroffen. Auch das Atmos, ein Saunaclub in Harburg, soll durchsucht worden sein.

Diese Durchsuchungen sollen im Zusammenhang mit der Schießerei am 28. Dezember stehen, bei der zwei Mitglieder der Rockergruppe Monogols in einem Taxi angeschossen worden waren. Insgesamt hatte der unbekannte Schütze mindestens sieben Schüsse abgegeben. Ein dritter Rocker brach sich beim Versuch, zu Fuß vor den Angreifern zu flüchten, ein Bein. Der Taxifahrer konnte fliehen, aber keine Beschreibung des Schützen liefern. Es wird aber vermutet, dass der Täter aus den Kreisen der mit den Mongols verfeindeten Hells Angels kommt.

Polizei befürchtet Eskalation des Rockerkriegs und eine Allianz

Die Durchsuchungen sind die erste sichtbare Aktion der Sicherheitskräfte in dem eskalierenden Streit zwischen Hells Angels und Mongols. Die Ermittler gehen davon, dass die Eskalation nach der Schießerei auf der Reeperbahn noch weitergehen wird. Nachdem die Mongols Drohungen in Richtung Hells Angels ausgestoßen hatten, sei dort ein Treffen der Präsidenten aller Charter der Hells Angels einberufen worden, zu denen auch die Präsidenten der Supporter-Clubs geladen wurden.

Die Hamburger Presse spekuliert in mehreren Artikeln natürlich ausführlichst darüber, dass die Mongols den Hells Angels das Geschäft im und am Hamburger Rotlichtmilieu abnehmen wollen. Sogar von einer Allianz der Mongols mit den Turkey Hells Angels Nomads wird geschrieben (sic).