Gaildorf/Crailsheim (13.08.2016)
Während ich in der ersten Augustwoche Urlaub in Meck Pomm (meiner eigentlichen Heimat) mache, kommt eine Nachricht rein, vom Präsi Ron
(der ein oder andere erinnert sich, das ist der Präsi des Bastard MC Chapters South West).
Ob ich am Samstag, 13.8. Zeit und Lust habe, beim Bastards MC Chapter Crailsheim aufzuschlagen, um das neue Clubhaus gebührend zu bewundern und zu feiern.
Öh, wenn Ron und seine Jungs rufen, täte ich auch zur Bundesgartenschau fahren oder zum Topflappenwetthäkeln des Landfrauenverbandes Hintertüpfing.
Also, klar, Zeit und Lust vorhanden, auf geht’s.
Die Vorzeichen sind gut, das Wetter ist warm und sonnig, meine Fingerschiene ist grad 3 Tage vorher abgenommen worden, ich habe ein neues Zelt bestellt, NICHTS steht einem geilen Wochenende bei dem Crailsheimer Chapter im Wege.
Na gut, fast nichts, beim Verpacken des nagelneuen Zeltes bricht das Zeltgestänge, 2h vor meiner Abfahrt im Turbogang in den nächsten Baumarkt und fix das günstigste Zelt aus der Gartenabteilung eingesackt und wieder heim.
Jetzt aber los, Treffpunkt ist das Bastards MC Chapter Gaildorf, 19:00 spätestens.
Von dort aus, so der Plan, mit den Jungs aus Gaildorf und wohl auch den Waiblinger Chapter Mitgliedern in gemeinsamer Ausfahrt nach Crailsheim.
Bei bestem Fahrwetter erst durch den Odenwald Richtung Eberbach, dann am schönen Neckarufer entlang Richtung Mosbach und Heilbronn, noch fix ein paar Kilometer Autobahn Richtung Schwäbisch Hall, und nach knapp 2 Stunden laufe ich in Gaildorf ein, fahre 5 mal am Clubhaus Black&Red Corner vorbei, das versteckt hinter einer Einfahrt wartet.
Im einladend hergerichteten CH erstmal die Begrüßung, mit einigen mir schon bekannten Jungs/Mädels vom South West, mit mir (noch) neuen Gesichtern der Gaildorfer,
die in Puncto Gastfreundlichkeit ihren Brüdern aus Bruchsal in Nichts nachstehen. Immer mehr Member verschiedener Chapter treffen ein, kleine „Katastrophen“ wie gerissene Benzinschläuche und ausgefallene Frontscheinwerfer werden umgehend und gekonnt bereinigt.
Ich bewundere derweil die beeindruckende Patchwand, auf der die verschiedenstens Patches von Gästen vergangener Jahre (Jahrzehnte?) ausgestellt sind.
Wirklich beeindruckend, so manchen Patch sieht man schon lange nicht mehr, ein Beweis, wie lange die Jungs schon in der Szene verankert sind und wie gerne ihre Gastfreundschaft angenommen wird.
Auch den Hintergrund der Polestange im Gaildorfer CH kenne ich nun 
Ich denke, wir sind so 25-30 Bikes und eine Handvoll Autos (nein, nicht weil kein Motorrad oder Schein vorhanden, da sind die Geschenke für die Crailsheimer drin :)).
Hier merkt man schnell den Unterschied zwischen den öffentlichen Biker Ausfahrten und einer Ausfahrt eines Clubs.
Keine Ansagen, jeder weiss, wo er zu stehen und was er zu tun hat.
Los geht’s, zügig, diszipliniert, geile Landschaft, die Jungs vor sich, neben sich, hinter sich, so zu fahren ist doch einfach das Geilste, Punkt.
Nach einer (viel zu kurzen ;)) Fahrt kommen wir am CH der Crailsheimer an. Das Chapter ist noch recht neu, es wurde letztes Jahr von 3 erfahrenenen Bastard Membern
unter der Leitung von Präsi Ralf auf- und ausgebaut.
Das CH liegt am Rand des Ortes, liegt abseits genug, um niemandem auf den Nerv zu gehen aber nicht so isoliert, dass man keinen Kontakt mit den Einwohnern hat.
Die finden das Ganze mittlererweile übrigens ziemlich gut und kommen sogar mal auf einen Schnack und ein Bier vorbei :)
Bikes parken, Begrüßung, herzlich, man fühlt sich sofort willkommen.
Von aussen sieht das CH, ein Einfamilienhaus mit Grundstück rundrum, schick hergerichtet aus. Vor allem der brennende Zaun hat schon was :)
Fix erstmal durch das CH auf das dahinter gelegene Grundstück, Zelt aufbauen.
Aber soooo einfach kann man das nicht schreiben, denn dann würde man dem Grundstück hinter dem CH nicht gerecht.
Da haben die Crailsheimer ein echtes Schmuckstück fertiggestellt, der Garten (ich schätze mal halbes bis zwei/drittel Fussballfeld gross) ist so dermassen genial gestaltet, dass mancher Spa-Hotel Garten neidisch werden kann. Sowas von einladend, clever konzipert und umgesetzt, das ist wirklich der Hammer.
In der Mitte der Lagerfeuerplatz mit Sitzbänken, Liegestühlen und Korbsesseln im Rund, an den Kopfenden Grillstation und Getränkeausschank,
biergartenähnlich aufgebaut, wer da nicht Party machen oder auch chillen will, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ein paar Meter weiter der Campingground, schnell werden die Zelte aufgebaut, und dann los, Party !!
Immer mehr Bastards kommen an, die Waiblinger, die Jungs vom Riverside Chapter und natürlich die Truppen aus dem Süden („Hoabe die Ehrrre“) :)
Es ist wie ein sehr großes Familientreffen, ich fühle mich von Anfang an gut aufgenommen, freue mich riesig, noch mehr Leute zu treffen, die ich von meinem Besuch im CH Bruchsal schon kenne.
Ich lasse es (im Gegensatz zu meinem Besuch in Bruchsal) etwas ruhiger angegen und nutze die Gelegenheit für viele super Gespräche, bei denen ich den Bastards MC und
seine Leute noch besser verstehe und nahe gebracht bekomme.
Präsi Ralf nimmt sich trotz des Trubels die Zeit, mir das neue CH vom Keller bis unters Dach zu zeigen, mir die überraschende Entstehungsgeschichte zu erzählen,
und auch über die harte Arbeit zu berichten.
In 8 Monaten, mit 16 Leuten, aus einem völlig verwilderten, runtergekommenen, teilweise illegal benutzen Haus/Grundstück so einen Schmuckkasten zu machen, ja, ich glaube das gerne, wenn Ralf in seiner ruhigen aber bestimmten Art sagt, das ging bei allen Beteiligten an die Grenzen, physisch und auch emotional.
Aber es hat auch zusammengeschweisst, das spürt man. Noch mehr aber nehme ich den Stolz auf das Erreichte wahr, bei jedem, der Anteil hatte.
Und ist es nicht auch so, nur das, für das man sich wirklich krummlegen, für das man kämpfen musste, hat auch einen echten Wert, wenns umsonst war, ist es wenig wert.
Die Party läuft, Essen und Bier schmecken, jeder tut, wonach ihm ist, reden, ordentlich was trinken, essen, Nägel in den Klotz hauen, jeder genießt, wie es beliebt,
ich wüsste nicht, was besser sein sollte für diesen Moment.
Irgendwann in den Morgenstunden gehts in Zelt, soweit gut ausgeschlafen geht es gegen 9 Uhr wieder raus. Der Garten ist schon gut gefüllt, es gibt ein Frühstück, da schlackert man mit den Ohren, bin ich doch im Spa-Hotel?
Und wenn dich dann der Prospekt, der bis 4:00 Shuttledienst hatte und nun seit 8:00 Frühstück macht, mit einem frohen „Willste frisches Rührei mit Speck,
ich mach Dir gleich eins“ begrüßt, jo, was willst da noch sagen, ausser Respekt, ein riesengroßes Dankeschön !! und ja, her mit dem Ei :)
Nach Frühstück und Erholung fahren wir mit 8 Mann unter Führung des Riverside Roadcaptains wieder Richtung Heimat, nach einem wirklich genialen Wochendende,
es war mir eine Ehre und eine Freude, Euer Gast gewesen zu sein.
Euch allen weiter alles Gute, ich hoffe wir sehen uns alle wieder.
Mercenary/Christian
PS: Ich weiss, der Artikel ist schon sehr lang, aber ich habe schon vieles weggelassen, wie schwedische Prospekts im heroischen Wikingerkampf mit dem Morgen danach, die geilen Geschenke für die Crailsheimer, die Super Gespräche in denen ich wieder und wieder beeindruckt wurde, die Mühe, jeden, wirklich jeden optimal zu versorgen und und und.
Aber es wäre sonst wirklich zu lang geworden ….
Auch in der „Kürze“
des Berichts, kann ich mir den Club echt bildlich vorstellen.
Muss riesen Spaß gemacht haben.
Wenn du so begeistert bist, dann glaube ich dir auf`s Wort, dass das ganz feine Jungs sind.
Und da ich Präsi Ron persönlich kennen lernen durfte, weiß ich das auch.
Auf jeden Fall ein sehr guter, kurzweiliger Bericht, Christian.
Und Glückwunsch an das Crailsheimer Chapter zu ihrem neuen Clubhaus.
Und ganz besondere Grüße an Präsi Ron vom Chapter South West in Bruchsal.
Gruß Ice
Herzlichen Glückwunsch zur Neueröffnung. Bleibt Euren Rules treu und ihr geht zuversichtlich durch alle Widrigkeiten und Stürme die 1. die Scenen derzeit von innen eerschütten und die 2. die ihnen von den Behörden bereitet werden.
Gruß mit Respekt, Steppenwolf