Freispruch für alle Angeklagten

Freispruch für alle Angeklagten

Bayreuth – Im Rocker-Prozess sind alle sechs Angeklagten freigesprochen worden. Der Richter am Landgericht folgte damit den Plädoyers der Verteidiger.

Angeklagt waren vier Männer wegen versuchten Totschlags und zwei wegen Körperverletzung. Die Rocker der „Grave Diggers Bayreuth-Wunsiedel“ wurden beschuldigt, den Präsidenten der „Free Easyriders Goldkronach“ im Jahr 2010 massiv verletzt zu haben.

 Ursprüngliche Forderung der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft selbst konnte nur einem der Angeklagten nach eigener Einschätzung überhaupt etwas nachweisen. Für diesen forderte sie eine Gefängnisstrafe von einem Jahr auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 2.000 Euro wegen gemeinschaftlich begangener Körperverletzung. Ein erster Prozess im vergangenen Juni wurde auf Eis gelegt. Der Grund: Ein Antrag auf ein neues DNA-Gutachten.

 Überraschung vor Urteil

Kurz vor der Urteilsverkündung der ersten Verhandlung hatte es zunächst so ausgesehen, als würde es auf einen Freispruch für die Angeklagten hinauslaufen. Selbst die Staatsanwaltschaft forderte einen Freispruch: Es habe sich nicht eindeutig nachweisen lassen, wer genau was getan hatte, hieß es damals.

Doch dann stellte der Anwalt des Opfers einen neuen Beweisantrag. Dabei ging es um DNA-Spuren an einer Lederkutte. Diesem Beweisantrag gab das Gericht statt. Deshalb mussten die Spuren auf der Kutte des Opfers gesichert und ausgewertet werden, was allerdings in der erlaubten Drei-Wochen-Frist nicht zu schaffen war. Der Prozess wurde deshalb neu aufgerollt.

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