Schlägerei angezettelt

Schlägerei angezettelt

Zwickau – Eine Gruppe, die den Hells Angels nahe steht, hat bei einer Männertags-Party Unruhe gestiftet. Drei der Männer sitzen jetzt auf der Anklagebank.

An Himmelfahrt 2014 feiern die Gäste in einem Hotel im Zwickauer Stadtteil Marienthal. Es wird viel Alkohol getrunken, die Stimmung ist ausgelassen. Am Abend taucht eine Gruppe von mehr als zehn Männern auf. Alle sind schwarz gekleidet, auf dem Rücken tragen sie den gleichen roten Schriftzug. Wie sich später herausstellt, gehören sie zur „Bloodline Zwickau“ – eine Rockergruppe, die den Hells Angels nahe steht.

Zunächst gesellen sie sich friedlich zu den anderen Gästen. Dann beginnt eine Rangelei. Es fliegen Fäuste. Ein Mann liegt auf dem Boden, während mindestens vier der Rocker auf ihn eintreten. Ein weiterer Gast wird vor einem Zigarettenautomaten niedergeschlagen. Eine Kellnerin bringt einen der Verletzen in die Gaststube, um ihn zu versorgen. Als die Gruppe auch dort hinein drängt, stellt sich ihnen der damalige Hotelbetreiber in den Weg. Er wird ebenfalls mit Schlägen drangsaliert. In der Zwischenzeit hat jemand die Polizei alarmiert. Die Rocker flüchten, fünf Männer können jedoch noch vor dem Hotel aufgehalten werden.

Seit gestern stehen drei der Männer wegen Landfriedensbruchs vor dem Zwickauer Amtsgericht. Unter ihnen befindet sich auch der mutmaßliche 23-jährige Anführer der Gruppe. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, dass sie „Angst und Schrecken“ unter den Hotelgästen und Angestellten verbreiten wollten. Fünf Menschen hatten bei der Männertags-Schlägerei Prellungen erlitten, ein Mann musste im Krankenhaus behandelt werden. Weil Bilderrahmen, Vasen und Laternen zu Bruch gegangen waren, entstand im Hotel ein Schaden von 600 Euro.

Zum Prozess-Auftakt gestern deutete nur wenig darauf hin, dass es sich bei den Angeklagten um Mitglieder einer Rocker-Gang handelte. Alle drei Zwickauer trugen Tunnel-Ohrringe, ein 26-Jähriger war mit Schriftzügen im Gesicht tätowiert. Alle Drei hatten indes etwas gemeinsam: Sie wollten nicht vor Gericht aussagen. Dafür äußerten sich Opfer, Hotelgäste, Kellner und der ehemalige Hotelbetreiber als Zeugen – bis auf einen Hotelgast konnten sie sich jedoch kaum noch an das Geschehen vor zwei Jahren erinnern. Einige bestätigten zwar, dass die Angeklagten an dem Tag vor Ort waren. Sie wüssten jedoch nicht, ob diese in die Schlägerei verwickelt gewesen waren. Selbst der Ex-Chef des Hotels, der mittlerweile in der Schweiz lebt, gab an, keinen der Männer erkannt zu haben, weil er mit dem Rücken zu ihnen gestanden habe. Ein damaliger Gast widersprach ihm jedoch: Er habe beobachtet, wie der 23-jährige Angeklagte auf den Wirt eingeschlagen habe. Das hätte auch der damalige Betreiber gesehen. „Er wird seine Gründe dafür haben, warum er das nicht vor Gericht aussagt“, fügte der Gast hinzu. Der Prozess wird fortgesetzt.

1+

Related Post

COMMENTS

  • Sprouchmaaster Sprouchmaaster

    ..ein 23-jähriger ist der „Anführer“… aha… naja…

    0
  • iceangel iceangel

    Zitat:
    „Zum Prozess-Auftakt gestern deutete nur wenig darauf hin, dass es sich bei den Angeklagten um Mitglieder einer Rocker-Gang handelte. Alle drei Zwickauer trugen Tunnel-Ohrringe“
    Was dämlicheres wie das hab ich auch noch nicht gehört. Hahaha

    Übrigens, das passt doch prima zu einer Männertagsparty, oder soll ich sagen Memmenparty.
    So `ne Keilerei macht doch eine reine Männerparty erst so richtig interessant. Hahaha
    Ich stell mir gerade die Frage, wo waren denn eigentlich die anderen Partymänner, das werden doch wohl mehr als zehn gewesen sein.
    Die werden wohl alle in der Küche hinter einer Schürze Schutz gesucht haben. Hahaha

    2+
  • Steppenwolf Steppenwolf

    Aha, hab`s verstanden: alles haben das TUNNELBLICKSYNDROM………grins.

    Gruß mit Respekt, Steppenwolf

    0

Kommentar