Angeklagte verweigern Respekt

Angeklagte verweigern Respekt

Als der Richter am 93 Verhandlungstag um den Wettbüro-Mord von Reinickendorf den Saal betritt, bleiben die hinter Panzerglas sitzenden Hells-Angels-Angeklagten einfach sitzen.

Seit 20. Oktober 2014 läuft der Prozess, Vorwurf Mord: 93. Verhandlungstag gegen den Berliner Hells-Angels-Paten Kadir Padir (31), neun seiner Gefolgsleute und einen Abtrünnigen, der als Kronzeuge gegen sie aussagt.

Am 29. Februar 2016 verkündete die 15. Große Strafkammer den Haftfortdauerbeschluss.

Die Nerven liegen bei einigen Angeklagten Blank.

Als die Richter den Saal betraten stehen vier der Angeklagten nicht auf, verweigern den Respekt der Richter. Marko P. (32), Steve S. (33), Marcel K. (29) und Cenkay T. (27) bleiben auf ihren Stühlen hinter Panzerglas sitzen. Richter Thomas Groß (51):

Wir warten auf Sie, meine Herren!

Der Richter:

Alle wieder raus, fünf Minuten Pause.

Danach dasselbe Bild, alle stehen nur die vier bleiben sitzen. Der Richter zieht die Robe aus:

Zehn Minuten Pause!

Dann der nächste Versuch. Der Richter:

Fünfzehn Minuten Pause.

Ein Anwalt (vertritt die Familie des Ermordeten) spricht den Rocker-Paten Kadir Padir an, er möge den Sitzstreik seiner Leute doch bitte beenden, damit die Verhandlung endlich weitergehen kann. Kadir Padir behauptet:

Die hören doch nicht auf mich!

Doch wie von Zauberhand stehen die bockigen Vier beim nächsten Aufruf vor den Richtern. Es werden noch viele Prozesstage folgen, es gibt schon Termine bis weit in den November.

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