Fragwürdige Einsätze kosten Millionen

Fragwürdige Einsätze kosten Millionen

In den letzten Tagen kam es zu mehreren fragwürdigen Einsätzen gegen Mitglieder der Hells Angels und der Osmanen Germania. Angesichts der Tatsache, dass die Überstunden der Polizisten im Jahr 2015 einen zweistelligen Millionenbereich überschritten hat und die Behörden von einer chronischen Unterbesetzung sprechen, muss die Frage erlaubt sein, ob die Einsätze in diesem Maße nötig sind. Schließlich bleiben durch die Bindung der Ressourcen andere Ermittlungen auf der Strecke. Da nach dem Bundesbesoldungsgesetz Überstunden von Polizisten zwischen 11,99 und 26,77 Euro vergütet werden, bedeutet jeder vermeidbare Einsatz zudem eine enorme Mehrbelastung für den Steuerzahler.

Gestern berichteten verschiedene Medien über einen Polizeieinsatz gegen die Osmanen Germania. Dabei sollen sich rund 50 Menschen im Spessartviertel von Dietzenbach für einen Videodreh getroffen haben. Im Anschluss haben sich über 30 Polizisten auf den Weg gemacht, um den Dreh zu unterbinden und die anwesenden Personen zu kontrollieren. Die OP-Online schrieb dazu: „Vor Ort trafen die Beamten auf Mitglieder der Gruppierung „Osmanen Germania“, die mit Waffen und Drogen handeln und sich etwa mit der Rockergruppe „Hell’s Angels“ Auseinandersetzungen liefern soll.“

Diese Aussage ist ein Sinnbild der momentanen Hexenjagd der sich Mitglieder von Motorradclubs und sogenannter „rockerähnlicher“ Vereinigungen ausgesetzt sehen. Anstatt die Sinnhaftigkeit eines 30 Polizisten bindenden Einsatzes zur Unterbindung der Dreharbeiten zu einem Musikvideo zu hinterfragen, wird übertrieben und von drogen- und waffenhandelnden Menschen gesprochen, die sich im Streit mit den Hells Angels befinden. Wenn dies auch dort so gewesen wäre, hätte die Polizei sicherlich einige Personen festgenommen. Dies ist selbstverständlich nicht geschehen.

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