Bochum: Rocker vor Gericht

Bochum: Rocker vor Gericht

Prozess in Bochum, Tod im Kiosk:

Rocker ab März vor Gericht

Erst sah alles nach einem Unfall aus. Doch dann gab es plötzlich Zweifel. Ab dem 2. März beschäftigt ein Angriff mit tödlichen Folgen das Bochumer Landgericht. Der Angeklagte gehört zur Rocker-Szene

Es war der 29. August 2015, als der Angeklagte im Bochumer Stadtteil Gerthe in einem Kiosk auftauchte. Das spätere Opfer saß auf einem Hocker, hatte offenbar getrunken. Dann ging angeblich alles ganz schnell. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 41-Jährige dem anderen Mann mit voller Wucht ins Gesicht getreten hat. Das Opfer kippte um, prallte mit dem Hinterkopf gegen die Wand und blieb liegen.

Die Ärzte hatten mehrere Brüche und eine Platzwunde festgestellt – rund zweieinhalb Wochen später war der Patient tot. Die Todesursache: Multiorganversagen. Aber war er wirklich nur vom Stuhl gefallen, wie es anfangs hieß? Es hatte zwar Augenzeugen gegeben, doch die hatten lange geschwiegen. Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass sie vom Angeklagten, der zur Rockerszene gehören soll, einschüchtert und bedroht worden sind.

Der angebliche Hintergrund der Tat ist eigentlich eine Lappalie. Angeblich hat das spätere Opfer mit den Kindern des Angeklagten geschimpft. Das hatte den 41-Jährigen offenbar rasend gemacht. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.

Ein weiteres Beispiel für Kuttenaufschlag: Wenn der Angeklagte, der zur Rockerszene gehören soll, in Trainingsklamotten vor Ort gewesen wäre, würden wir dann jetzt diesen Artikel lesen können?

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