Prozess: Ex-Freundin druckst herum

Prozess: Ex-Freundin druckst herum

Ravensburg – Zwei weitgehend geständige Red Devils hatten im September 2012 dem damaligen Chef der „Black Jackets“ mit einer Leuchtpistole durchs gekippte Wohnzimmerfenster geschossen. Nun müssen sie sich wegen versuchter Brandstiftung und schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht Ravensburg verantworten

Die frühere Freundin des einen Angeklagten hatte am Mittwoch vor dem Landgericht kaum ein Wort herausbekommen. Eigentlich hätte die 44jährige Licht ins Dunkel bringen sollen. War die Attacke der beiden Red Devils geplant oder eine spontane Aktion, wie die Täter behaupten?

„Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern.“

Seien die häufigsten Antworten der Zeugin am zweiten Prozesstag gewesen. Prozessbeobachter beschreiben sie als ‚gelähmt wie ein verängstigtes Kaninchen‘ und mutmaßen dass sie Angst vor ihrem Ex-Freund hat, mit dem sie immer noch in einer WG leben soll. Auch Androhungen von Richter Jürgen Hutterer, dass die Zeugin bei einer Falschaussage oder beharrlichem Schweigen selbst mit Strafverfolgung rechnen muss, bewegen sie nicht zum Reden.  Erst, als man ihr eindeutigen SMS-Verkehr vorhält, aus dem hervorgeht, dass sie sich Sorgen um ihren Freund gemacht hat, beginnt sie leise zu reden. Sie gibt zu, mitbekommen zu haben, „dass jemand, der’s verdient hat, eins aufs Maul kriegen soll“. Das würde darauf hindeuten, dass die beiden Red Devils geplant haben, den Gegner zu verprügeln, nachdem zwei vorherige Versuche, ihn gütlich zur Rückgabe von tausend Euro Austrittsgeld zu bewegen, gescheitert waren.

Weil an der Tür niemand öffnete, habe der Haupttäter zwei Mal mit einer ‚Seenotsignalpistole‘ in Richtung Wohnung geschossen, wobei eine Kugel durchs gekippte Wohnzimmerfenster nach innen drang und dort Sachschaden anrichtete.

Am Vormittag hatten die beiden Opfer ausgesagt, der ehemalige Black Jackets Chef und seine Frau. Er habe nach all den Drohungen zwar mit einem Angriff gerechnet,

„Aber das ist unter der Gürtellinie. Wenn man ein Mann ist und eine Kutte trägt, trägt man das unter sich aus.“

So der mittlerweile zweifache Familienvater zum Angriff auf seine Wohnung. Der Hauptangeklagte hingegen, der mittlerweile ein bürgerliches Leben führt, zeigt Reue.

„Ich möchte mich entschuldigen. Das war eine richtige Scheiße.“

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COMMENTS

  • Iceangel

    Dazu fällt mir fast nix mehr ein.
    In eine Wohnung zu schießen, egal mit was, wo sich vermutlich auch Frau und Kind befinden kann, ist so was von Assi, dass es einem die Sprache verschlägt.
    So was tun nur Feiglinge und Heimtücker.
    Eine Schande für alle Clubs.
    Seltsamer weise führen diese Typen hinterher angeblich ein bürgerliches Leben, aber vorher den Harten raushängen.
    Reue ist das mindeste was man erwarten kann, aber nicht, weil er im Club war, sondern weil er ein Arschloch war.
    Meine Meinung dazu.

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  • gs1000

    1986 war eine Frau oder Kinder anwesend ist Mann wieder nach Hause gegangen und hat gesagt Mann sieht sich.
    20015 ob auf der Straße oder Zuhause ob Frau oder Kind dabei sind die Helden der Neuzeit interessiert das nicht weil einfach der Respekt vor dem Zuhause und der Familie fehlt.
    Weil sowas keine Rocker sondern klein oder Möchtegern kriminelle sind
    Danke fürs lesen ihr alten Dinosaurier

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  • larsen

    Interessant das ihre Aussage „ich kann mich nicht erinnern“ gleich mit Angst vor dem Ex erklärt wird der ja auch noch ein böser Rocker ist..

    Wieviele Politiker haben sich schon vor Untersuchungsausschüßen nach vorn zum Mikrofon gebeugt um zu verkünden sich an nichts zu erinnern.?

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  • Steppenwolf

    „Das trägt Mann unter sich aus und hält die Frau und ein Kind raus“. Damit ist für mich alles erschöpfend gesagt. Diese Ex – Dicke-Hose – Memme ist meiner Meinung nach ein erbärmlicher Feigling.

    Na, dann viel Spass im gemütlichen Elend der neuen Bürgerlichkeit.

    Gruß mit Respekt, Steppenwolf

    1+
  • Sprouchmaaster

    Rückrat in der Kutte sollte schon sein!!

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